Zitat aus Der Diebstahl von St Martins: ein Dottie Manderson Fall: Buch 5
Jenseits der Weide gab es noch ein paar weitere Bäume, deren Äste sich teilweise zum Wasser hin neigten. Es gab mehrere herabgefallene, vereiste Äste, die mit ihren alten Gliedmaßen das Wasser säumten. Das Schilf des letzten Sommers ragte wie die gefrorenen Masten von Schiffswracks in die Höhe, und hier und da klebten Herbstblätter an den Stilen, die jetzt nach Wochen im Wasser schwarz waren.
Weiter vorne bewegte sich etwas, das weder ein Ast noch ein Schilfrohr war, sanft im Eis, das unter dem einfallenden Sonnenlicht schwächer wurde. Das Ding, das sich so langsam bewegte, wirkte seltsam schwer, tief unten im Wasser. Dottie eilte darauf zu. Fast hätte sie gelacht. Ihre Phantasie! Einen Moment lang hatte sie geglaubt, etwas furchtbar Melodramatisches zu sehen, eine Leiche oder so etwas, die darum kämpfte, sich aus dem Wasser zu erheben, um sich ihr zu zeigen.
„Lächerlich“, sagte sie sich laut. Aber sie konnte ihre Aufmerksamkeit nicht abwenden, und zuerst spürte sie keine Überraschung, keinen Schock, als sich eine Hand, ja, ganz eindeutig eine menschliche Hand, kurz über das plätschernde, eisige Wasser erhob und dann wieder aus dem Blickfeld verschwand.
Ein weiterer Windstoß und Dottie rannte los. Dort, keine zwanzig Meter von ihr entfernt, starrte sie ein Gesicht an.
Die Hand wippte wieder auf dem Wasser und jetzt sah sie, dass sich einige der Pflanzen aus dem See zwischen den Fingern verfangen hatten, ertrunkene Blumen und verschiedene Blätter, und das Gesicht, das von dem nassen, dunklen Haar, das sich glatt darüber gelegt hatte, halb verdeckt war, drehte sich und drehte sich wieder, vom aufkommenden Wind über das Wasser getrieben, und die Augen, blind, aber weit geöffnet, starrten sie an.
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